LEADER (Akronym von Liaison entre actions de développement de l’économie rurale, auf Deutsch Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) ist ein europäisches Förderprogramm zur Unterstützung lokaler Entwicklungsmaßnahmen in ländlichen Gebieten.
Das LEADER-Programm gibt es seit 1991. Ursprünglich war LEADER ein Gemeinschaftsinitiative-Programm (CIP), mit dem Europa mit einem neuen Ansatz für die ländliche Entwicklung experimentieren wollte, der auf einer möglichst gebietsnahen partizipativen Demokratie basiert (Bottom-up-Ansatz). Seit 2007 handelt es sich um ein ländliches Entwicklungsprogramm, das vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (FEADER, auf Deutsch ELER) im Rahmen der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) finanziert wird. Seit 1991 folgten mehrere Programme: LEADER I, LEADER II, LEADER +, LEADER 2007–2013, LEADER 2014–2022 und derzeit LEADER 2023–2027.
Sieben Grundsätze bestimmen die Organisation und Ziele des Programms:
Es geht darum, sich auf eine lokale partizipative Dynamik zu verlassen, um eine an die Bedürfnisse der Gebiete und Einwohner angepasste Aktionsstrategie zu definieren und eine Reihe von Projekten zu unterstützen. Ziel dieses Programms ist es, innovative Maßnahmen, kollektive Ansätze, Kooperationsprojekte sowie öffentlich-private Partnerschaften zu fördern, um die Vorzüge des Territoriums zu verbessern.
Das LEADER-Programm wird von LAGs und LOKALEN AKTIONSGRUPPEN umgesetzt.
Mit dem Programm 2023-2027 ist dies die fünfte Generation des LEADER-Programms in den Cevennes seit 1994 (LEADER II). Derzeit gibt es in Frankreich rund 350 LAGs. In der Region OCCITANIE gibt es 37 LAGs. Die LAG Cévennes und die LAG Des Cévennes au Rhône, die jeweils die Programme LEADER 2014–2022 und 2023–2027 verwalten, werden beide vom Verein „LEADER en Cévennes, au fil de l’eau“ unterstützt.
Ein Animationsteam aus 2 Personen animiert dieses Programm. Ein technischer Ausschuss bestehend aus Technikern von Partnerstrukturen (Konsularkammern, Nationalpark Cevennes, EPCI usw.) prüft die Akten im Vorfeld. Er stellt Fachwissen zu den vorgestellten Projekten zur Verfügung und hilft dabei, die Vollständigkeit der Unterlagen sicherzustellen. Ein Programmausschuss, der sich aus gewählten Vertretern des Territoriums und privaten Akteuren, die Unternehmen oder Verbände vertreten, zusammensetzt, ist das Entscheidungsgremium für die Auswahl von Projekten und Programmzuschüssen. Es trifft sich fünfmal im Jahr und empfängt Projektleiter. Er beteiligt sich auch am Vereinsleben.
Die LAG definiert für jedes Programm eine Strategie, die in mehrere thematische Aktionsblätter unterteilt ist. Es begleitet Projektleiter täglich bei der Erstellung und Überwachung ihrer Förderanträge und sorgt für die administrative und finanzielle Abwicklung. LEADER-Zuschüsse können sowohl an öffentliche als auch an private Projektträger vergeben werden. Diese müssen den Kriterien der Entwicklungsstrategie der LAG und den unterschiedlichen Merkmalen des LEADER-Programms entsprechen. Der gewährte Zuschuss muss eine Gegenleistung für öffentliche Mittel (Staat, Region, Departement, Gemeinden und Gemeindegemeinschaften usw.) sein. Der Gesamtbetrag dieser Zuschüsse kann maximal 80 % des Gesamtbetrags des Projekts betragen.